Die 5 besten Reverb-Effekte

Reverb-Effekte gehören zu den absoluten Klassikern auf dem Pedalboard für Gitarristen. In diesem Artikel sagen wir dir, was genau eigentlich Reverb bedeutet und stellen dir unsere fünf Favoriten im Bereich Reverb-Pedale vor.

Was ist ein Reverb-Effekt?

Reverb bedeutet auf Deutsch "Hall" und das beschreibt eigentlich ganz gut, was du von dieser Art von Effekt zu erwarten hast. Reverb-Effekte sind heute Teil von fast jedem Song und aus der Musikwelt gar nicht mehr wegzudenken. Auch in deinem Set-up sollte ein guter Reverb-Effekt daher nicht fehlen.

Dass Halleffekte so populär sind, liegt vorwiegend daran, dass sie deinem Gitarrensound eine Räumlichkeit verleihen und ihn so deutlich epischer klingen lassen. Je nach Art des Reverbs und der Einstellungen am Pedal kannst du so etwa klingen, als würdest du in einer großen Konzerthalle, einer Kirche oder gar einer Tropfsteinhöhle spielen. Aber auch Sounds, die an eine Unterwasserlandschaft oder den Weltraum erinnern, kannst du deiner Gitarre mit den passenden Reverb-Pedalen entlocken.

Wie funktionieren Reverb-Effekte?

Reverb-Effekte simulieren, wie deine Gitarre klingen würde, wenn du sie in einer anderen Umgebung spielen würdest. Angenommen, du würdest auf einem freien Feld spielen. Dann würden deine Zuhörer ausschließlich direkt von dir beschallt werden.

Spielst du stattdessen in einem abgeschlossenen Raum, dann erreicht die Hörer nicht nur dein direkter Sound, sondern dieser trifft auch auf die umliegenden Wände. Er wird dann von diesen reflektiert, wobei sich der Sound verändert und auch verzögert beim Hörer ankommt.

Je größer die Verzögerung ist, desto größer wirkt auch der akustische Raum. Spielst du etwa in deinem Schlafzimmer, dann legt der Schall so geringe Wege zurück, dass es kaum einen hörbaren Hall gibt, weil die Verzögerung einfach nicht groß genug ist. In einer Konzerthalle oder einer Kirche sieht die Sache natürlich ganz anders aus.

Effektpedale für Hall fügen deinem "trockenen" Sound diese eigentlich nicht vorhandenen Reflexionen hinzu. Und über die Drehregler am Effektpedal kannst du dann Parameter wie die Raumgröße verändern.

Welche Arten von Reverb-Effekten gibt es?

Reverb ist nicht gleich Reverb. Im Folgenden erklären wir dir einige gängige Reverb-Kategorien, denen du bei Effekt-Pedalen immer wieder begegnen wirst.

Analoger Reverb: Die ersten Reverb-Geräte funktionierten analog beziehungsweise mechanisch. Zu nennen sind hier der Platten-Hall, bei dem Metallplatten schwingen und so den Hall erzeugen, sowie die Hallspirale, die ähnlich funktioniert, aber deutlich weniger Platz benötigt. Mittlerweile gibt es natürlich für alle gängigen analogen Halleffekte auch digital simulierte Varianten.

Akustischer Reverb: Beim akustischen Reverb wird schlichtweg ein physischer Raum mit den benötigten Klangeigenschaften zum Spielen verwendet. Du spielst in diesem Fall also in einem Raum, der von sich aus einen Hall erzeugt. Das ist aber für die meisten Gitarristen nicht wirklich praktikabel und wird heute auch kaum noch verwendet. Allerdings orientieren sich viele digitale Reverb-Effekte an Begriffen, die von dieser Kategorie geprägt wurden. Dazu gehören:

  • Room: Ein kleiner Raum in der Größe eines Schlaf- oder Wohnzimmers
  • Chamber: Eine in Tonstudios verwendete Schallkammer
  • Hall: Eine Konzerthalle
  • Cathedral: Eine Kathedrale oder große Kirche

Digitaler Reverb: In diese Kategorie fallen heute die meisten Halleffekte. Aber nach wie vor orientieren sich viele der digitalen Halleffekte an ihren analogen oder akustischen Vorgängern und tragen daher Namen wie "Plate", "Spring", "Room" oder "Hall".

Reverb und Delay: Was ist der Unterschied?

Reverb und Delay sind konzeptionell sehr ähnlich und werden daher oft miteinander verwechselt. Beiden gemeinsam ist, dass sie den Sound räumlich verändern. Aber diese Effektarten klingen trotzdem sehr unterschiedlich.

Reverb ist wie gesagt ein Halleffekt. Er verändert deinen Sound so, als würde er von unterschiedlich weit entfernten Wänden reflektiert werden. Und das wiederum erzeugt eine Illusion von Weite und Räumlichkeit. Dieser Effekt gibt deiner Musik sozusagen Luft zum Atmen. Deine Gitarre klingt dank Halleffekt voller und dein Sound wirkt weniger abgehackt und trocken.

Delay hingegen bedeutet Verzögerung. Die Idee dahinter ist, dass dein Gitarrensignal zeitlich verzögert erneut wiedergegeben wird. Im Prinzip handelt es sich hierbei also um ein simuliertes Echo. Der große Unterschied zwischen Delay und Reverb ist, dass du beim Delay das Echo tatsächlich raushören kannst, während es beim Reverb diffus ist.

Die 5 besten Reverb-Pedale

Diese fünf Reverb-Effektpedale sind unsere aktuellen Favoriten. Die große Anzahl verfügbarer Reverbs auf eine so kleine Auswahl herunterzubrechen, ist gar nicht so einfach. Denn gute Reverb-Pedale gibt es eine ganze Menge. In diesem Fall haben wir darauf geachtet, Pedale aus unterschiedlichen Kategorien aufzuführen. Es handelt hier sich also nicht unbedingt um die absolut gesehen am besten klingenden Reverb-Effekte.

TC Electronic Hall of Fame 2

Das Hall of Fame 2 fehlt in so gut wie keiner Bestenliste für Reverb-Effekte. Und auch wir müssen uns dieser positiven Einschätzung anschließen. Beim Hall of Fame 2 bekommst du für rund 140 Euro eine ganze Menge geboten.

Zunächst einmal ist natürlich der Klang wirklich überzeugend. Aber auch die Anzahl der Effekte kann sich sehen lassen. So hat das Hall of Fame 2 einen Drehregler für die Raumgröße mit acht vorgefertigten Einstellungen. Außerdem gibt es drei Speicherplätze für eigene Kreationen, die per App befüllt werden können.

Das Gerät hat einen MASH genannten Fußtaster, der mehrere Druckstufen hat und mit dem du den Hall passend hinzumischen kannst. True Bypass unterstützt das Hall of Fame ebenfalls.

Das Hall of Fame eignet sich für ambitionierte Einsteiger und Fortgeschrittene und hat unserer Ansicht nach ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Strymon blueSky

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Das Strymon blueSky setzt für einen Preis von knapp über 300 Euro auf Qualität statt Quantität. So bietet das Gerät lediglich drei unterschiedliche Halltypen, die aber allesamt absolut fantastisch klingen. Die Halltypen lassen sich über drei Modi noch weiter spezialisieren.

Neben Decay- und Mix-Drehreglern gibt es beim blueSky noch einen Regler für den Pre-Delay sowie einen Damp-Equalizer mit einem Regler für Höhen und einem für Tiefen. Per Fußtaster kannst du deine Einstellungen in einem Favoriten-Slot abspeichern oder den Bypass-Modus aktivieren.

Das blueSky ist für Fortgeschrittene und Profis interessant, die einen ausgezeichnet klingenden Hall haben wollen, aber auf Spielereien verzichten können.

Empress Effects Reverb

Das Empress Effects Reverb ist mit stolzen 450 bis 500 Euro definitiv eher etwas für Profis. Für das Geld bekommst du dann aber auch ein Gerät mit absolut herausragend klingenden, flexibel einstellbaren Halleffekten - und davon gleich eine ganze Menge.

Das Pedal hat neben den üblichen Drehreglern für Decay und Mix auch zwei Equalizer-Regler für Höhen und Tiefen. Die Effekte reichen von Hall über Ambient Swell bis Lo-Fi. Insgesamt bietet das Empress-Pedal 32 unterschiedliche Algorithmen. Außerdem kannst du deine Einstellungen in 35 Preset-Speicherplätzen abspeichern.

Das Reverb-Pedal von Empress Effects ist wie eigentlich alle Geräte dieser Marke ein absolutes Profi-Gerät mit unserer Meinung nach kompromisslos gutem Sound.

Walrus Audio Slö Multi Texture Reverb

Du stehst eher auf düstere oder verträumte Klangwelten? Dann dürfte das Walrus Audio Slö genau deinen Geschmack treffen. Das Reverb-Pedal hat drei Effekttypen:

  • Dark: Ein düsterer, langer Hall mit einer zusätzlichen tiefen Oktave
  • Rise: Ein anschwellender Hall
  • Dream: Ein Nachhall mit zusätzlichem Vibrato

Genau wie das Hall of Fame 2 unterstützt auch das Slö True Bypass. Einstellungsmöglichkeiten bietet das Walrus-Audio-Gerät mit fünf Drehreglern, einem Kippschalter und zwei Fußtastern reichlich. Mit einem Preis von etwa 200 Euro gehört das Slö zwar nicht zu den günstigen Geräten, ist sein Geld aber unserer Meinung nach mehr als wert.

Das Walrus Audio Slö eignet sich gut für Fortgeschrittene, die gerne düstere oder atmosphärische Musik spielen.

EarthQuaker Devices Astral Destiny

Beim Astral Destiny von EarthQuaker Devices ist der Name Programm. Das Gerät mit einem Preis von etwa 200 Euro ist kein Generalist, mit dem du jeden Reverb-Sound zaubern kannst. Stattdessen erhältst du hier einen Spezialisten für abgefahrene Shimmer-Sounds mit Namen wie "Abyss", "Astral", "Ascend" und "Cosmos".

Nicht nur die eher ungewöhnlichen, aber sehr hochwertigen Sounds sprechen für dieses Pedal. Mit einem Design vom Marvel-Comiczeichner Matt Horak sieht es auch einfach echt schick aus. Auch sehr interessant ist der Stretch-Fußschalter, der die Halleffekt-Länge verdoppelt und eine einstellbare Tonhöhenverschiebung hinzufügt.

Das Astral Destiny ist etwas für dich, wenn du ein fortgeschrittener Gitarrist bist und gerne mysteriöse und atmosphärische Musik spielst.

Fazit

Wie wir bereits in unserem Guide für Effektpedale geschrieben haben, ist ein Reverb-Effekt unserer Meinung nach ein Muss für jeden Gitarristen. Bist du also noch Anfänger, solltest du dir lieber gleich zu Beginn ein entsprechendes Pedal zulegen. Aber auch für Fortgeschrittene und Profis kann es sich lohnen, auf ein besseres Gerät umzusteigen.

Egal, ob du Anfänger oder Fortgeschrittener bist, wir hoffen, dass wir dir in diesem Artikel einige Anregungen geben konnten, welches Reverb-Pedal für dich infrage kommen könnte.

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