Die 5 besten Wah-Wah-Pedale

Schon seit den späten 60ern ist das Wah-Wah-Pedal fester Bestandteil des Sounds vieler Gitarristen und hat seitdem kaum an Popularität eingebüßt. Zu den Gitarristen, die Wah-Effekte in ihren Songs verwendet haben, gehören Legenden wie Jimi Hendrix, Kirk Hammett, Michael Schenker und Eric Clapton. In diesem Artikel zeigen wir dir, was den Wah-Effekt ausmacht, und stellen dir unsere fünf aktuellen Favoriten vor.

Was ist ein Wah-Wah-Effekt?

Wah-Wah-Pedale erzeugen einen Klang, der teilweise fast menschlich anmutet. Der Begriff "Wah-Wah" ist eine Lautmalerei, die den von Effektgeräten dieser Art erzeugten Sound beschreibt. Verkauft wird der Wah-Effekt meist in Form eines Bodentreters mit Expression-Pedal. Das Pedal dient dabei dazu, die Frequenz des Inputs zu verändern.

Besonders beliebt ist die Verwendung des Wah-Effekts in Gitarren-Solos, da er dem Gitarristen eine noch größere Ausdrucksstärke ermöglicht. Aber auch für reguläre Akkorde werden Wah-Effekte des Öfteren von Gitarristen verwendet.

Besonders markante Beispiele für die Verwendung von Wah-Wahs sind "Voodoo Child" von Jimi Hendrix und "Bad Horsie" von Steve Vai, dessen Riff einigen sicher vom legendären Gitarrenduell des Films "Crossroads" bekannt sein dürfte. Auch die abgefahrenen Sounds des Rage-against-the-Machine-Gitarristen Tom Morello solltest du dir unbedingt einmal anhören.

Du kannst dir im Prinzip frei aussuchen, an welcher Stelle deiner Effektkette du dein Wah-Wah-Pedal einsetzt. Je nachdem, wo es sich befindet, kann sich der Sound teilweise drastisch verändern. Die meisten Gitarristen setzen ihr Wah-Wah-Pedal jedoch ganz an den Anfang des Signalwegs.

Die Geschichte des Wah-Wah-Pedals

Anders als in der gesamten Musikwelt eingesetzte Effekte wie Reverb, wurde der Wah-Effekt von Anfang an primär für Gitarristen entwickelt. Als Inspiration für den Effekt fungierte aber nicht ein Gitarrist, sondern der Trompeter Clyde McCoy, der dafür bekannt war, seinem Instrument sehr menschenähnliche Töne zu entlocken.

Bradley J. Plunkett entwickelte den Wah-Effekt, wie wir ihn heute kennen, im Jahr 1966 als Mitarbeiter des amerikanischen Unternehmens Thomas Organ Company (ein Subunternehmen von Warwick). Er nutzte dabei Bauteile eines Vox-Verstärkers, für die Thomas als US-Importeur fungierte und auch eigene Geräte unter dem Namen entwickelte.

Vermarktet wurde das erste Wah-Pedal von Vox unter dem Namen von Clyde McCoy. Später entschied sich die Thomas Organ Company jedoch, die Geräte in den USA unter dem Namen "Cry Baby" zu verkaufen. Unglücklicherweise versäumte Vox es jedoch, sich die Markenrechte für den Begriff zu sichern. Stattdessen ist heutzutage Dunlop für Pedale mit diesem Namen bekannt.

Interessanter Fakt: Der legendäre Jazz-Musiker Miles Davis nutzte in einigen seiner Songs Wah-Wah-Pedale in Verbindung mit seiner Trompete.

Wie funktionieren Wah-Effekte und welche Arten gibt es?

Beim Wah-Effekt handelt es sich technisch gesehen um einen Klangfilter, der die Resonanzspitze in ihrer Frequenz verändert. Bei den Geräten mit Expression-Pedal bedeutet das konkret, dass beim Ausgangszustand ein Lowpass-Filter Verwendung findet. Drückst du das Pedal hinunter, wechselt das Gerät zu einem Highpass-Filter - und genau dieser Wechsel von Low zu High und umgekehrt ist es, was den charakteristischen "weinenden" Ton erzeugt.

Die meisten Wah-Effekte sind in der Form eines klassischen Pedals erhältlich. Die einzelnen Geräte unterscheiden sich dabei nicht nur klanglich, sondern vor allem auch darin, wie viele Parameter des Wah-Effekts du einstellen kannst. Einsteigergeräte haben oft lediglich das Pedal an sich und sonst keine weiteren Knöpfe oder Regler.

Einen Sonderweg im Vergleich zu den manuell gesteuerten Wah-Effekten gehen die Auto-Wahs. Bei diesen Geräten gibt es überwiegend gar kein Pedal. Stattdessen wird je nach Gerät entweder immer der gleiche Wah-Sound generiert oder das Gerät reagiert dynamisch darauf, wie stark du die Saiten deiner Gitarre anschlägst. Der Sound ist also meistens rhythmisch und vorhersehbar.

Wah-Pedale mit Einstellungsmöglichkeiten erlauben dir oft das Verändern einiger der folgenden Wah-Parameter:

  • Zentralfrequenz (Q): Die Frequenz, um die der Sound sozusagen "herumwirbelt".
  • Range: Das abgedeckte Frequenzspektrum zwischen der Ausgangsstellung des Pedals und dem voll hinuntergedrückten Zustand.
  • Boost: Wie viel Gain verwendet wird.
  • Bass/Treble/Mids: Drehregler, die bestimmen, wie viel Höhen, Tiefen oder Mitten verwendet werden.

Die 5 besten Wah-Wah-Pedale

In diesem Abschnitt präsentieren wir dir unsere aktuellen Lieblings-Wah-Wahs. Es handelt sich hierbei nicht zwangsläufig um die absolut gesehen am besten klingenden Wah-Effekte. Schließlich wollen wir dir natürlich auch einige für Normalsterbliche bezahlbare Pedale empfehlen und nicht nur welche, die mehrere hundert Euro kosten.

Dunlop Cry Baby GCB95

Das Cry Baby GCB95 ist die moderne Iteration des legendären Klassikers von Dunlop. Auch in unserer Liste steht es an erster Stelle. Das Cry Baby bietet dir zwar keine Einstellungsmöglichkeiten, aber dafür bekommst du eben ohne viel Herumprobieren einen Sound, der von so vielen bekannten Gitarristen geschätzt und verwendet wird.

Das GCB95 verwendet eine rote Faselspule und ein 100-kOhm-Hot-Potz-Potenziometer, hat ein nahezu unkaputtbares Metallgehäuse und kann sowohl mit Batterie als auch mit Netzteil betrieben werden.

Und das beste: Das GCB95 ist trotz seines Status als "Original-Cry-Baby" für weniger als 90 Euro zu haben. Damit gehört es zu den günstigeren Wah-Pedalen.

Vox VX V847A

Auch an zweiter Stelle in unserer Favoritenliste steht die moderne Variante eines Klassikers. Das Vox VX V847A steht in direkter Nachfolge des originalen Clyde-McCoy-Wahs aus den 60ern. Das Vox-Gerät ist also nicht nur das Wah-Pedal, es kommt dem klassischen Wah-Sound auch mit am nächsten.

Genau wie beim Cry Baby handelt es sich bei diesem Gerät um ein Wah-Wah, das komplett ohne Einstellungsmöglichkeiten daherkommt. Das heißt aber nicht, dass du keine flexiblen Sounds mit dem Pedal hinbekommst.

Aufgrund seines überschaubaren Preises von rund 80 Euro bietet sich das Vox VX V847A als grundsolides Einstiegsgerät an.

Boss PW-3

Das PW-3 von Boss ist sowohl etwas teurer als auch etwas flexibler einsetzbar als die bisher vorgestellten Geräte. Zwar ist es ebenfalls ein Pedal ohne wirkliche Einstellungsoptionen. Es verfügt aber andererseits über zwei Modi, die sich per Schalter an der Stirnseite umschalten lassen.

Im Vintage-Modus bekommst du beim PW-3 den klassischen Wah-Sound, der dem Original klanglich in nichts nachsteht. Im Rich-Modus hingegen werden tiefere Frequenzen erhalten, wodurch der Sound insgesamt fetter klingt als bei regulären Wah-Wahs.

Das PW-3 wirkt robust, ist dank seines Aluminiumgehäuses jedoch erstaunlich leicht für ein Wah-Pedal. Mit einem Preis von rund 140 Euro ist es zwar nicht unbedingt erste Wahl für Einsteiger, aber noch relativ erschwinglich und ist flexibler einsetzbar als die Geräte von Vox und Dunlop.

Xotic XW-1

Das Xotic XW-1 ahmt in seiner Schaltung das klassische Clyde-McCoy-Wah nach, bietet jedoch eine ungleich höhere Flexibilität als das Original. So hat das Gerät vier kleine Drehregler an der linken Seite für Bias, Q, Höhen und Bass. Du kannst das XW-1 also im Prinzip nahezu unbegrenzt an deine eigenen Vorstellungen anpassen.

Das XW-1 kann sowohl mit 9-V-Batterien als auch mit einem 9-V-Netzteil betrieben werden, das allerdings nicht im Lieferumfang enthalten ist. Besonders schönes Detail: Das Xotic-Pedal unterstützt True Bypass. Wenn du es nicht verwendest, verfälscht es deinen Sound also auch in keiner Weise.

Für einen Preis von rund 300 Euro ist das Xotic XW-1 alles andere als ein günstiges Gerät für Einsteiger. Es bietet dir dafür aber auch einen extrem flexiblen Wah-Sound, der sich hören lassen kann.

Electro Harmonix Q-Tron Plus

Das Electro Harmonix Q-Tron Plus ist ohne Zweifel der Exot in dieser Liste. Das Gerät tanzt allein schon optisch aus der Reihe: Ein Expression-Pedal suchst du hier vergeblich, stattdessen bekommst du ein buntes Logo, einen Fußtaster und sechs große Drehregler.

Es handelt sich hierbei folglich nicht um ein klassisches Wah-Pedal, sondern um ein sogenanntes Auto-Wah. Besonders großer Beliebtheit erfreuten sich Wah-Effekte dieser Kategorie in den 70ern. Das Q-Tron Plus reagiert dynamisch auf die Anschlagsstärke des Gitarristen.

Die Flexibilität im Sound ist bei dem Gerät nicht nur dank seiner zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten groß. So bietet es neben dem üblichen Wah-Sound auch zwei verzerrte Modi. Und falls dir das Ganze dann immer noch nicht originell genug klingt, kannst du per FX-Loop mit Send und Return weitere Geräte direkt in das Gerät einschleifen.

Mit einem Preis von rund 150 Euro ist das Q-Tron Plus von Electro Harmonix sogar etwas günstiger, als die Flut an Features es vermuten lassen würde.

Fazit

Wah-Wah-Pedale sind vielleicht nicht das erste Effektgerät, das du dir zulegen solltest, aber sie können deinem Sound eine ganze Dimension hinzufügen. Es ist also absolut kein Wunder, dass es kaum einen Profi-Gitarristen gibt, der ein Wah-Wah nicht in irgendeiner Form auf seinem Pedalboard stehen hat.

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